Kuwait ordnet Ausweisung iranischer Diplomaten binnen 48 Tagen an

Kuwait ordnet Ausweisung iranischer Diplomaten binnen 48 Tagen an
Der Außenminister Kuwaits, Sabah Al Khalid, während einer Konferenz in Brüssel.
Das Emirat Kuwait hat den Iran dazu verpflichtet, 15 seiner 19 Diplomaten aus dem Land abzuziehen, berichtet die iranische Nachrichtenagentur ISNA. Dem Iran wird dafür ein Zeitraum von 48 Tagen zugesprochen. Auch kulturelle Einrichtungen sollen geschlossen werden. 
 
Die Maßnahme reiht sich ein in eine aktuelle Serie von Vorfällen zwischen den beiden Nationen. Am Morgen teilte Kuwait bereits mit, der Iran müsse seine Botschaftsbelegschaft reduzieren und weitere technische Büros schließend, berichtet Reuters mit Verweis auf die staatliche Nachrichtenagentur KUNA.

Das iranische Staatsfernsehen vermeldete zuvor bereits, dass das Außenministerium Kuwaits den Abzug angeordnet habe und die Zahl der Diplomaten von 19 auf 4 reduziert werde. In einer ersten Reaktion bestellte das iranische Außenministerium den kuwaitischen Botschafter ein. Iranische Medien spekulieren derweil über den Gründe und vermuten den Einfluss Saudi-Arabiens dahinter.

Der Vorfall ereignet sich inmitten der der aktuellen Golf-Krise um Katar. Anfang Juni hatten Saudi-Arabien, Bahrain, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten die Beziehungen zu Katar gekappt. In ihren Augen unterstütze Katar terroristische Gruppierungen. Außerdem wirft man dem Emirat einen zu engen Kontakt zum Iran vor. Kuwait fungierte bisher als Vermittler in dem Konflikt.

Zwischen Kuwait und dem Iran kommt es seit 2015 immer wieder zu Spannungen. Damals erklärten kuwaitische Behörden, eine Terrorzelle aufgedeckt zu haben. Die Zelle hatte angeblich Beziehungen zum Iran und der schiitischen Hisbollah Miliz. Ein Gericht in Kuwait verurteilte schließlich 23 Männer zu langjährigen Haftstrafen.

Der shiitische Iran und das sunnitische Saudi-Arabien gelten als Erzfeinde.

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