Neue Sanktionen des Saudi-Blocks gegen Katar: "Wir fürchten weder Sanktionen noch Saudi-Arabien"

Neue Sanktionen des Saudi-Blocks gegen Katar: "Wir fürchten weder Sanktionen noch Saudi-Arabien"
Die Saudi-geführte Koalition gegen Katar hat neue "politische, wirtschaftliche und rechtliche Maßnahmen" gegen das Golfemirat angekündigt. Doha zeigt sich von den Drohungen unbeeindruckt und betonte, jedweden Sanktionen problemlos standhalten zu können. 
 
Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und Bahrain haben eine gemeinsame Stellungnahme verfasst und am Freitag über die staatliche Nachrichtenagentur WAM der Vereinigten Arabischen Emirate veröffentlicht. Daraus geht hervor, dass der von Saudi-Arabien angeführte Block die ablehnende Haltung Katars bezüglich der jüngst erhobenen Forderungen an das Golfemirat nicht einfach so akzeptieren möchte.

Saad al-Kaabi bei einer Pressekonferenz in Doha.
Die Hartnäckigkeit der katarischen Regierung und ihre Ablehnung der Forderungen, die von den vier Ländern vorgelegt wurden, spiegeln die Beziehungen zu terroristischen Gruppen wider. Katar ist bestrebt, die Stabilität am Golf und in der Region zu untergraben", heißt es in der Erklärung.
Katar würde daran arbeiten, alle diplomatischen Bemühungen zu vereiteln und beabsichtige, seine bisherige Politik fortzusetzen, die "darauf abzielt, die Sicherheit der Region zu destabilisieren", hieß es in der Stellungnahme weiter.

Ägypten: Keine katarischen Schiffe mehr in Wirtschaftszone des Sues-Kanals

Angeführt von Saudi-Arabien wird der arabische Block demnach in Reaktion auf die Haltung Dohas "alle notwendigen politischen, wirtschaftlichen und legalen Maßnahmen" ergreifen, schloss die öffentliche Mitteilung.

Am Freitagnachmittag teilte der Vorstand der ägyptischen Verwaltungsgesellschaft für den Sues-Kanal mit, dass katarischen Schiffen künftig der Zugang zur Wirtschaftszone des Kanals verwehrt wird.

Mehr lesen:Hochrangiger US-Diplomat: Neuer saudischer Kronprinz lässt Träume Israels und der USA wahr werden

In einem Interview mit der Zeitung The Times zeigte sich der Finanzminister von Katar, Ali Scharif el-Emadi, von der Entscheidung der Anti-Doha-Front jedoch unbeeindruckt. Er betonte, Katar habe ein so großes Staatsvermögen, dass es allen Sanktionen standhalten könne. Das Land fürchte sich nicht vor Saudi-Arabien.
Wir verfügen über einen staatlichen Vermögensfonds, dessen Wert 250 Prozent des Bruttoinlandsprodukts entspricht. Hinzu kommen die Reserven der Zentralbank von Katar und wir haben auch noch strategische Reserven des Finanzministeriums", erklärte Ali Scharif el-Emadi.

Katar: "Wir sind die Wachstumslokomotive in der Region"

Bahrain und Ägypten seien hingegen wirtschaftlich schwach und anfällig. Eigenen Angaben zufolge befinden sich die Staatsanleihen beider Staaten auf Ramschniveau.
Wenn sie Saudi-Arabien betrachten, dann haben die echte Probleme mit ihren Finanzen", sagte der katarische Finanzminister weiter. "Wir sind das am schnellsten wachsende Land der Region, 40 Prozent schneller als die Vereinigten Arabischen Emirate."

Die Saudi-geführte Koalition hat Katar Anfang der Woche  einen 13 Punkte umfassenden Forderungskatalog unterbreitet. Doha sollte diesem nachkommen, um eine Wiederherstellung der Anfang Juni abgebrochenen diplomatischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu ermöglichen.

Die Forderungen beinhalteten die Schließung des in Teilen der arabischen Welt populären Fernsehsenders Al-Dschasira, die Beendigung der Unterstützung für die Muslimbruderschaft, eine Distanzierung von Iran und Schließung der türkischen Militärbasis auf der Halbinsel.

Kommentare