Israelischer Geheimdienst half beim Verhindern von Terrorakten im "freundlichen Ausland"

Israelischer Geheimdienst half beim Verhindern von Terrorakten im "freundlichen Ausland"
Avigdor Lieberman, israelischer Verteidigungsminister, während einer Anti-Terror-Konferenz in Herzliya, Israel, 11. September 2017.
Der israelische Geheimdienst hat sich durch das Teilen von Informationen am Kampf gegen den Terror im Ausland beteiligt. Infolge der Gebietsverluste werde der IS sein physisches durch ein "virtuelles Kalifat" ersetzen, um Kämpfer im Ausland zu aktivieren. 
 
Laut Medienberichten hat Israel die jeweiligen Kontaktstellen vor Attentaten in Belgien, der Türkei und Frankreich gewarnt. Einige der Warnungen bewirkten auch, dass Anschläge vereitelt werden konnten. Im Mai kam an die Öffentlichkeit, dass US-Präsident Donald Trump in einer Konversation dem russischen Außenminister mitteilte, Israel habe vor einem geplanten Anschlag durch den IS auf Passagierflugzeuge gewarnt. Der IS soll in diesem Zusammenhang geplant haben, Explosionsmaterial in Laptops zu verstecken.

Eine palästinensische Frau zeigt ihr Ausweisdokument bei einer Essensausgabe eines UN-Hilfezentrums vor, Gaza, Israel, 17. Dezember 2013.

Den offensiveren Umgang mit Informationen durch den israelischen Geheimdienst machte auch ein struktureller Wandel innerhalb der Organisation möglich. Im Jahr 2015, als Reaktion auf die Anschläge von Paris, entschieden sich die Israelis, mehr Daten zu Terrorverdächtigen in Europa zu sammeln, die Kontakte zu extremistischen Organisationen im Mittleren Osten aufweisen.

Die Fortschritte der Amerikaner im Kampf gegen den Islamischen Staat in Syrien bewertet der Geheimdienst aus Israel positiv. Das Ziel, ein islamisches Kalifat zu errichten, gehöre fürs Erste der Vergangenheit an. Das nicht mehr existente physische Zentrum des IS werde dementsprechend durch ein "virtuelles Kalifat" ersetzt.

"Es reicht nicht aus, nur einen professionellen Dienst zu haben"

In Europa sieht Israel ein Defizit im Austausch zwischen den Geheimdiensten der europäischen Mitgliedsländer. Pini Schiff, der ehemalige Leiter für Sicherheit der Flughafenbehörde Israels, erklärt dazu:
Großbritannien und Frankreich haben zum Beispiel beide sehr professionelle Agenturen, aber das reicht nicht aus. Es gibt nicht genügend Kommunikation zwischen den Geheimdienstagenturen innerhalb Europas, so wie in allen Bereichen der israelischen Sicherheitsdienste. Es muss eine Geheimdienstgemeinschaft geben für eine Nation. 
Israel fürchtet, der Rückzug der überlebenden IS-Kämpfer Syriens auf der Suche nach neuen Gebieten könnte diese in den Sinai führen. Die Verbindung zwischen Russland und Iran in Syrien wertet Israel als eine reine Zweckgemeinschaft von kurzer Dauer. Die Regierungen Israels und der USA teilen die Ansicht vom Feindbild Iran und betrachten Teheran als einen Hort des Terrors.

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