Netanjahu droht: Israel wird auch im Alleingang gegen Iran und Syrien vorgehen

Netanjahu droht: Israel wird auch im Alleingang gegen Iran und Syrien vorgehen
Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu.
Israel fordert ein Bündnis gegen den Iran. Aber um den Iran aufzuhalten, werde Israel notfalls auch im Alleingang agieren, so Netanjahu. Tehran warf er vor, Israel via Syrien zerstören zu wollen. Mit Saudi-Arabien will Israel künftig Geheimdienstinformationen zu Iran austauschen. 
 
Am Dienstag meldete sich Netanjahu via Videokonferenz auf der Generalversammlung des jüdischen Bunds in Los Angeles zu Wort. Der Iran versuche sich militärisch in Syrien zu verschanzen, so der israelische Premierminister. Gemeinsam mit Russland und der Türkei ist der Iran einer der Hüter des Waffenstillstands in Syrien.

Eingang zur ehemaligen US-Botschaft in Teheran

Der israelische Premierminister erklärte, der Iran habe "die erklärte Intention, Syrien als Basis für die Zerstörung Israels zu nutzen."

Netanjahu ist davon überzeugt, dass das geschlossene Nuklearabkommen dem Iran erst den Atombombenbau ermögliche und nannte das Abkommen seit seiner Unterzeichnung einen "historischen Fehler". Er forderte die Schließung eines Bündnisses gegen den Iran:
Wenn wir zusammenstehen, werden wir es erreichen. Aber wenn wir müssen, machen wir es alleine. Iran wird keine Atomwaffen besitzen. Es wird Syrien nicht in eine Militärbasis gegen Israel umwandeln.  
Die internationale Atomaufsichtsbehörde (IAEA) versuchte, den Behauptungen Netanjahus, die Iraner bewegten sich Richtung Atombombe, entgegenzuwirken. Die Behörde bestätigte die Einhaltung der festgelegten Auflagen im Nuklearabkommen. Neben der Begrenzung der Anreicherung von Uran, im Zuge des Abkommens, folge die Regierung Teherans den Inspektionen der Nuklearanlagen im Land.

Neben Netanjahu und Donald Trump gilt der französische Präsident Emmanuel Macron als neuer Kritiker des Nuklearabkommens.

Vergangene Woche äußerte sich der französische Präsident zu der Möglichkeit, das Abkommen aufzukündigen, um Iran von seinem Raketenprogramm abzuhalten. Teheran konterte, dass das Raketenprogramm mit dem Nuklearabkommen nicht vergleichbar sei. In den USA hat der US-Kongress bis Mitte Dezember Zeit, um Sanktionen gegen den Iran erneut zu erlassen. Der russische Außenminister Sergey Lawrow bestätigte am Dienstag die Legitimität russischer und iranischer Militärpräsenz in Syrien. Denn diese fuße auf der Einladung einer rechtmäßigen Regierung.

Symbolbild: Ein Besucher posiert vor einer Wachsfigur des ehemaligen Al-Kaida Führers Ossama Bin Laden in Bukarest, Rumänien.

Der syrische Präsident bedankte sich jüngst beim geistlichen Oberhaupt des Iran für die Unterstützung im Kampf gegen den Terror. Bashar al-Assad schrieb in einem Brief im September:
Die syrische arabische Republik und die islamische Republik des Iran führen den Kampf gegen die Unterdrückung und die Aggression der Eliminierung von Gefahren und Terrorismus weiter.  
Erste Schritte zum Bündnis gegen den Iran: Austausch von Geheimdienstinformationen zwischen Israel und Saudiarabien
Der Leiter des israelischen Militärs, Generalleutnant Gadi Eisenkot, teilte einer saudischen Zeitung mit, dass sein Land bereit sei, Geheimdienstinformationen über den Iran mit Riad zu teilen. Er bezeichnete den Iran als "größte Gefahr für die Region". Zwischen Tel-Aviv und Riad herrsche eine übereinstimmende Meinung Irans Intentionen betreffend und lobte, dass Saudi-Arabien und Israel bisher keine militärischen Auseinandersetzungen geführt hätten.

Die israelische Sicherheitslage sei aber besser als je zuvor. Für Eisenkot versuche sich Teheran an der Destabilisierung der Region. Aber einen Angriff auf die Hisbollah im Libanon wolle Israel nicht durchführen:
Wir beobachten iranische Versuche, eine Eskalation herbeizuführen, aber ich sehe dafür derzeit keine Möglichkeit. 
 

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