Toleranz als eine Voraussetzung für Zivilisation – eine Analyse

Teil I – Amerikas Stellung als zivilisierte Nation
Zivilisiert zu sein ist mehr als ein Bürger irgendeiner politischen Körperschaft zu sein. Dies trotz der Tatsache, dass sowohl das Verb zivilisieren als auch das Substantiv Bürger vom lateinischen civitas abgeleitet sind. Zivilisiert zu sein erfordert mehr als nur die Sprache und die Manierismen der Griechen des 5. Jahrhunderts v.Chr., oder der Han Chinesen des 2. Jahrhunderts v.Chr., oder Frankreichs im 16. Jahrhundert. Alle diese Gruppen glaubten, dass zivilisiert zu sein bedeutete, wie sie zu leben und sich zu verhalten. Heute sind die Amerikaner dem Chor beigetreten. Sie singen der Welt vor, dass sie die Heimat der Tapferen und das Land der Freien sind und behaupten, dass sie das wirkliche Modell der Zivilisation seien. Sie bringen den eher undefinierten Freiheitsbegriff als modernen Anpassungspunkt ins Spiel.

Keine dieser Behauptungen ist sehr überzeugend. Schließlich haben alle der oben Angeführten blutige Aggressionskriege geführt, Außenstehende und ihre eigenen Minderheiten diskriminiert und im Allgemeinen versucht, sich durch den Diebstahl des Landes anderer Menschen zu vergrößern. Erst vor kurzem, seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, hat sich ein Verständnis entwickelt, dass: (1) Sprache, Angewohnheiten und Rasse so vielfältig sind, dass sie nicht als Voraussetzung für den zivilisierten Status genutzt werden können, ohne Massenintoleranz gegenüber Minderheiten und „anderen“ zu erzeugen, und (2) aggressiver Krieg und…

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