Quelle: Reuters
Die US-Entscheidung, Jerusalem als Israels Hauptstadt
anzuerkennen, könnte zu einem „legitimen Grund“ werden, US-amerikanische
Truppen im Irak anzugreifen. Damit drohte die pro-iranische
Schiiten-Miliz im Irak Harakat Hisbollah al-Nudschaba.
Die USA haben laut einer kürzlichen Erklärung des US-Verteidigungsministeriums etwa 5.200 Soldaten im Irak. Sie sollen offiziell die irakischen Streitkräfte im Kampf gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ unterstützen.
Harakat Hisbollah al-Nudschaba, das hauptsächlich aus Irakern besteht, hat nach Angaben von Reuters etwa 10.000 Milizionäre in den eigenen Reihen und operiert neben dem Irak auch in Syrien aufseiten der syrischen Armee. Als Teil der vom Iran unterstützten Volksmobilmachungskräfte, kurz PMF, die inzwischen in die regulären Streitkräfte eingegliedert wurden, gilt die Schiiten-Miliz als eine der wichtigsten Kräfte im Irak.
„Wenn der [aktuelle] Status Jerusalems geändert wird und ein weiterer Schritt getan wird, das wäre eine große Katastrophe“, sagte der stellvertretende türkische Premierminister Bekir Bozdağ während einer im Fernsehen übertragenen Pressekonferenz am Montag, wie von der AFP zitiert. „Es würde den fragilen Friedensprozess in der Region völlig zerstören und zu neuen Konflikten, neuen Auseinandersetzungen und neuen Unruhen führen.“
Akram al-Kaabi (rechts) sitzt mit Irans Kommandeur der
al-Quds-Einheiten (links von al-Kaabi). Bildquelle: Harakat Nujaba
Am Mittwoch verkündete Donald Trump offiziell seine Entscheidung, Jerusalem als Hauptstadt Israels anzuerkennen, wo er plant, die US-Botschaft hinzuverlegen. Der Präsident gab zu, dass die Verlegung Meinungsverschiedenheiten verursachen wird, behauptete aber, dass sie zur Lösung des arabisch-israelischen Konflikts beitragen würde.
Eine Reihe von internationalen Mächten, darunter Deutschland, die Türkei und Russland, äußerten große Besorgnis über die Entscheidung der Trump-Administration.
Am Donnerstag forderte die irakische Regierung die USA auf, ihre Entscheidung, Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkennen, rückgängig zu machen. „Wir warnen vor den gefährlichen Auswirkungen dieser Entscheidung auf die Stabilität der Region und der Welt", heißt es in einer Regierungserklärung. "Die US-Regierung muss diese Entscheidung rückgängig machen, um jede gefährliche Eskalation zu stoppen, die den Extremismus anheizen und günstige Bedingungen für den Terrorismus schaffen würde."
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