"Tod dem Diktator" - Anti-Regierungsproteste wegen gestiegenen Preisen im Iran

"Tod dem Diktator" - Anti-Regierungsproteste wegen gestiegenen Preisen im Iran
Symbolbild: Iran 2006
In Protestaktionen gegen gestiegene Preise im Iran mischen sich politische Forderungen. Am Freitag trieb die Polizei nach Berichten der Nachrichtenagentur Fars in der Stadt Kermanschah Demonstranten auseinander, die Sprechchöre gegen die Regierung riefen. 
 
Rund 300 Menschen haben Medienberichten zufolge gerufen: "Lasst die politischen Gefangenen frei" und "Freiheit oder Tod". Außerdem sei öffentliches Eigentum zerstört worden, meldete Fars.

Am Donnerstag hatten in Maschhad, der zweitgrößten Stadt Irans, hunderte Menschen gegen hohe Preise demonstriert und dabei auch politische Slogans skandiert. Der oberste Geistliche in der Stadt, Ajatollah Ahmed Alamolhoda, forderte die Polizei zum Durchgreifen auf. Wenn dies nicht geschehe, würden Feinde Irans Filme und Fotos veröffentlichen und behaupten, das System der Islamischen Republik habe in Maschhad seine revolutionäre Basis verloren, sagte Alamolhoda laut einer Meldung der Nachrichtenagentur Irna.

In sozialen Netzen veröffentlichte Aufnahmen zeigen Demonstranten, die rufen: "Tod Rohani" und "Tod dem Diktator". Auf einigen Videoaufnahmen waren auch Forderungen zu hören, der Iran solle sein Engagement in Syrien und für die Palästinenser einstellen. Auch in mindestens zwei weiteren iranischen Städten kam es zu Protestaktionen.

Politische Proteste sind im Iran selten. Meist entzündet sich Kritik an ungezahlten Löhnen oder an Entlassungen von Arbeitern. Vizepräsident Eschak Dschahangiri äußerte die Vermutung, dass Regierungsgegner die sozialen Proteste für sich instrumentalisierten. Sie würden sich jedoch "ihre eigenen Finger daran verbrennen".

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