Die Moral der Unterdrücker: Ein Kommentar zu den aktuellen israelischen Polit-Skandalen



In den vergangenen Wochen schäumten die Medien und frohlockten dem Ende des „Mullah-Regimes“ im Iran entgegen. Fakten, die Journalisten in Erregung versetzten und in westlichen Fantasien schwärmen ließen, lösten bei Irankennern nur Schulterzucken aus. Antje Schippmann von der Bild-Zeitung fragte sich z. B. in einem Artikel, wie brenzlig die Revolte für die Mullahs wird. Die Tatsache, dass die Journalisten willentlich auf Fotos der regierungstreuen Gegendemonstrationen mit Millionen von Teilnehmern zurückgreifen mussten, da von der Handvoll Randalierer keine brauchbaren Fotos vorlagen, muss sehr demütigend gewesen sein.

Was viel demütigender für jene ist, die sich dem Zionismus verpflichtet fühlen, sind die seit Wochen andauernden Proteste gegen Benjamin Netanjahu in Israel. Lokalen Medien zufolge[1] treffen sich seit Wochen Zehntausende jeden Samstag zum sogenannten Marsch der Schande. Anlass sind die Korruptionsvorwürfe gegen…

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