Die Münchner Kriegskonferenz

„Eines der merkwürdigsten Kennzeichen“ der letzten beiden Jahre vor dem Ersten Weltkrieg, schreibt Christoper Clark in seinem Buch „Die Schlafwandler“, war der „Umstand, dass ausgerechnet zu einer Zeit, als das Wettrüsten zunehmend ins Rollen kam und einige militärische und zivile Führer immer militantere Haltungen einnahmen, das internationale europäische System insgesamt eine erstaunliche Befähigung zum Krisenmanagement und zur Entspannung an den Tag legte.“

An diese Zeilen fühlt man sich erinnert, wenn man die Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) betrachtet, die am heutigen Freitag in der bayrischen Metropole beginnt.

Das alljährliche Treffen bringt hunderte von hochrangigen Vertretern aus Politik und Militär zusammen, die an den Debatten des Hauptprogramms, mehr als einhundert ergänzenden Veranstaltungen und unzähligen vertraulichen Treffen teilnehmen. Zahlreiche Konfliktherde der Welt sind…….

…..passend dazu……

Die Emanzipation der EU

Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz fordert eine „Emanzipation“ Deutschlands und der EU von den USA. Wie der altgediente Diplomat Wolfgang Ischinger erklärt, sei die am heutigen Freitag beginnende Veranstaltung „über Jahrzehnte im Kern eine deutsch-amerikanische Konferenz zum Nachdenken über den Ost-West-Konflikt“ gewesen. Dies habe sich aber inzwischen „massiv gewandelt“. In der Tat weichen einige Schwerpunktsetzungen des Konferenzprogramms von Grundlinien der US-Außenpolitik ab, die unter anderem Iran auszugrenzen sucht. In München wird an diesem Wochenende – in direktem Widerspruch dazu – der iranische Außenminister neben seinem saudi-arabischen Amtskollegen auftreten. 

Unterstützung erhält Ischinger nicht zuletzt vom Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags, Norbert Röttgen (CDU), der erklärt, die EU müsse genug „Stärke entwickeln, auch mal einen Konflikt mit den USA auszutragen“. Ischinger plädiert daher für den raschen Aufbau einer …

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