Trumps Rede zur Lage der Nation: Ein reaktionäres Schauspiel

Donald Trump 
Reuters/Carlo Allegri

Die erste Rede zur Lage der Nation von US-Präsident Donald Trump war ein reaktionäres und abstoßendes Schauspiel. Sie zog sich mehr als 80 Minuten hin und wurde immer wieder vom Beifall der versammelten Senatoren und Abgeordneten unterbrochen. Trump erging sich in Lobeshymnen auf Polizei und Militär, was vor allem bei den Demokraten Unterstützung fand, feierte die faschistischen Angriffe auf Immigranten und beschwor Religion, Patriotismus und die amerikanische Flagge. Die Rede gipfelte in einem begeisterten „USA! USA!“-Sprechchor.

Die jährliche Rede zur Lage der Nation ist schon seit langem zu einem hohlen Ritual verkommen. Ihre stumpfsinnige Leere spiegelt die Krise und den Niedergang der amerikanischen Demokratie wider, die unter dem Militarismus und der enormen sozialen Ungleichheit zusammenbricht.

Mit Donald Trump zeigt sich die wahre Lage der Nation – nicht im endlosen Schwall von Lügen, den ihm seine Redenschreiber zusammengestellt haben, nicht in den Menschen, die als lebende Requisiten missbraucht wurden, sondern in der Person des Präsidenten selbst: Mit ihm ist erstmals ein Milliardär ins Weiße Haus …

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