Brzezińskis Geist weht durch Washingtons Eurasien-Politik

 

F. William Engdahl

Wenn wir bei der Präsidentschaft von Donald Trump einmal die vorsätzlich gezündeten Nebelbomben, die Spiegelfechtereien, die Tweets und die Skandale ausblenden, sticht bei dieser wahrlich außergewöhnlichen Präsidentschaft ein Punkt ganz besonders hervor: Die politische Entwicklung folgt sehr präzise einer grundlegenden Strategie, die bereits 1992 in Washington entwickelt wurde.

Das trifft zu für die jüngste, sehr unglückliche, ausgesprochen gesetzeswidrige und einseitig gefällte Entscheidung, aus dem Atomabkommen mit dem Iran auszusteigen. Es trifft ganz genauso zu für die Dämonisierungskampagne im berüchtigten Stil des Kalten Krieges, welche die US-Regierung gegen Russland fährt, und für die Verhängung weiterer heimtückischer Sanktionen. Und es trifft zu für den Handelskrieg, den die US-Regierung gerade gegen die Volksrepublik China vom Zaun bricht.

Allgemein herrscht ja die Einschätzung vor, dass Präsident Trump rein impulsgetrieben agiert oder schlicht unberechenbar sei. Ich glaube, das genaue Gegenteil ist richtig. Die Geopolitik der Regierung Trump ist eine reagierende Politik, und zwar keine Reaktion des Präsidenten selbst, sondern der herrschenden Mächte, des Establishments, das letztlich die Entscheidungen fällt und auch als »Deep State« bezeichnet wird, als Staat im Staate. Die geopolitischen Aspekte beeinflussen sehr stark, wen der Deep State als Präsidenten zulässt.

Erstmals offiziell formuliert wurde die aktuelle Außenpolitik Washingtons…

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