Seenotrettung auf dem Prüfstand


 
 Foto: unsplash.com, gemeinfrei

Im Streit darüber, was man gegen die Migration nach Europa über das Mittelmeer tun kann, steht nun die zivile Seenotrettung auf dem Prüfstand. Dabei besitzt die Rettung menschlichen Lebens höchste Priorität. Ein Kommentar.

In ihrem viel diskutierten Kommentar bei der ZEIT versucht Mariam Lau zu erklären, warum die private Seenotrettung eingestellt werden sollte. Das Ertrinken im Mittelmeer, so Lau, sei ein politisches Problem, das nicht durch gutgemeinte Rettungseinsätze gelöst werden könne. 

Vielmehr müssten auch die Nebenfolgen und der Zusammenhang des Ganzen betrachtet werden: Zum einen seien die Seenotretter Teil des Geschäftsmodells von Schleppern geworden, zum anderen führten Rettungen zu der fatalen Situation, dass immer mehr Menschen das Mittelmehr als Fluchtweg wählen. Lau sieht die Lebensrettung vom Grundsatz “Not kennt kein Gebot” getrieben, und bewertet diese Maxime als unterkomplex. Gleichzeitig kommen ihr keine Bedenken, den von ihr beschriebenen Zusammenhang felsenfest auf die Formel “Je mehr gerettet wird, desto mehr Boote kommen” herunterzubrechen.

Je mehr Retter, desto mehr Flüchtlinge?

Zwar ist es zutreffend, dass Schlepper Rettungsaktionen einkalkulieren. Doch ob die Formel…

Kommentare