
Quelle: AFP
Französische Nationalversammlung, 1.08.2018
Das französische Parlament hat die umstrittene
Verschärfung des Asyl- und Einwanderungsrechts endgültig gebilligt. Das
Gesetz schafft die Basis dafür, Asylanträge schneller zu bearbeiten und
härter gegen illegale Einwanderung vorzugehen. So wird die maximale
Dauer der Abschiebehaft verdoppelt.
Macron und die Mitte-Regierung setzen einerseits auf eine harte Linie im Hinblick auf "Wirtschaftsmigranten", die kein Anrecht auf Schutz in Frankreich haben. Andererseits versprechen sie, Bedingungen für Asylbewerber und anerkannte Flüchtlinge zu verbessern. Nach Ansicht von Hilfsorganisationen wird mit den neuen Regeln das Recht auf Asyl aber geschwächt.
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Über Asylanträge soll künftig innerhalb von sechs Monaten entschieden werden. Schutzsuchende sollen schneller nach ihrer Ankunft ihren Asylantrag stellen und weniger Zeit haben, Widerspruch gegen einen negativen Bescheid einzulegen. Die mögliche Dauer der Abschiebehaft wird von 45 auf 90 Tage ausgeweitet. Innenminister Gérard Collomb hatte die Verschärfung auch mit der gestiegenen Anzahl der Asylanträge begründet. In Frankreich wurden im Jahr 2017 mehr als 100 000 Anträge registriert, 17 Prozent mehr als im Jahr zuvor. (dpa)
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