Syrien: Amerikaner beschweren sich über Russlands elektronische Kriegsführung


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Die US-Truppen beschweren sich über die elektronische Kriegsführung der Russen in Syrien. Sie haben beispielsweise große Probleme mit dem Radar und der Kommunikation.

Von Marco Maier

Gegenüber dem US-Magazin “Foreign Policy” beklagte sich ein mittlerweile pensionierter Army-Oberst der ein Spezialist in Sachen elektronischer Kriegsführung ist, über die technischen Maßnahmen der Russen in Syrien. “Die ganze Kommunikation funktioniert plötzlich nicht mehr, oder Sie können keine Feuerunterstützung anfordern weil die Radargeräte blockiert wurden und Sie nichts entdecken können”, so Brian Sullivan gegenüber dem Magazin.

So schreibt das Magazin: “Offiziere, die das Jamming – bekannt als elektronische Kriegsführung – erlebt haben, sagen, diese sind nicht weniger gefährlich als konventionelle Angriffe mit Bomben und Artillerie. Aber sie sagen auch, dass es den US-Truppen eine seltene Gelegenheit gibt, russische Technologie auf dem Schlachtfeld zu erleben und herauszufinden, wie man sich gegen sie verteidigen kann.”

Seit Russland im Jahr 2015 auf Ersuchen der Assad-Regierung in Syrien intervenierte, sind die beiden Supermächte bei mehreren gefährlichen Anlässen gegeneinander angetreten, haben aber durch eine Notfall-“Militär-zu-Militär-Hotline” zur Vermeidung von Luftkollisionen und direkten Truppenkonfrontationen kommuniziert. Russland sieht wie auch die syrische Regierung US-Truppen als ausländische ungebetene Besatzer, die Aggressionen gegen den syrischen Staat begangen haben und während mehrerer Vorfälle in der Nähe der Front in Deir Ezzor Hunderte Soldaten der syrischen Armee (und Fälle von russischen Söldnern, die nicht von Moskau befehligt wurden) getötet haben.

Und jetzt, wie General Raymond Thomas, Leiter des Special Operations Command der Vereinigten Staaten, vor kurzem auf einer Konferenz über Geheimdienst und Militärtechnologie erklärte, ist Syrien “das aggressivste elektronische Kriegsgebiet auf dem Planeten” geworden. Er sprach von russischen, iranischen und syrischen “Gegnern”: “Sie testen uns jeden Tag, um unsere Kommunikation zu abstürzen zu lassen und unsere EC-130 (das große Airborne Battlefield Command and Control Center Flugzeug) zu deaktivieren.”

Auf jeden Fall zeigt es sich, dass die Russen offenbar in Sachen elektronischer Kriegsführung den Amerikanern eine Nasenlänge voraus sind. Zumindest zeigt man sich im Pentagon darüber höchst besorgt, zumal man bislang noch keine Gegenstrategie dazu entwickelt hat.

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