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Militante paradieren durch Idlib, September 2018
Die US-Regierung droht Russland mit "völliger
ökonomischer Isolation", falls es die syrische Regierung bei der
bevorstehenden Offensive in der Provinz Idlib unterstützt. Diese Drohung
beziehe sich nicht nur auf den Einsatz chemischer Waffen.
"Dies bezieht sich nicht nur auf den Einsatz chemischer Waffen", so der anonyme Regierungsvertreter. Es gelte auch für den Fall, dass die Russen bei der Erstürmung Idlibs Unterstützung leisten.
Die von mehreren militanten Gruppen kontrollierte Region Idlib wird seit mehreren Tagen von russischen und syrischen Streitkräften aus der Luft angegriffen. In den nächsten Wochen wird mit einer syrischen Offensive gerechnet, durch die die Provinz befreit werden und wieder unter Kontrolle der Regierung gelangen soll.
In Idlib leben bis zu drei Millionen Menschen. Die Zahl der militanten Kämpfer dürfte zwischen 50.000 und 60.000 betragen. Der Westen befürchtet, dass es im Zuge der Offensive zu einer humanitären Krise kommt.
US-Regierungsvertreter hatten sich am Wochenende überzeugt gezeigt, dass es in Idlib zu einem Einsatz von Chlorgas durch die syrische Armee kommen werde. Für diesen Fall hat John Bolton, Nationaler Sicherheitsberater der USA, mit einer viel stärkeren Antwort gedroht. Angeblich sollen auch russische und iranische Streitkräfte Ziel der sogenannten "Vergeltungsschläge" des Westens werden.
Neben den USA wären wie in der Vergangenheit wahrscheinlich auch Großbritannien und Frankreich an derartigen Angriffen beteiligt. In Deutschland sorgt eine mögliche Beteiligung seit Tagen für heftige Diskussionen. Eine entsprechende Anfrage der USA stößt bei der Union auf Wohlwollen, während der Koalitionspartner SPD einen solchen Einsatz klar ablehnt.
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