Von Martin Luther King inspiriert: "Poor People's Campaign" gegen Ungleichheit neu gestartet

Von Martin Luther King inspiriert: "Poor People's Campaign" gegen Ungleichheit neu gestartet
Martin Luther King, in Chattanooga, Tennessee, USA, 16. Januar 2017.
Initiiert von einem afroamerikanischen Pastor, wurde jetzt die Poor People's Campaign in den Vereinigten Staaten wiederbelebt. Sie prangert Ungleichheit, Rassismus und Verarmung der afroamerikanischen Bevölkerung in den USA an und lehnt sich gegen Trump auf. 
 
Fünfzig Jahre nach Martin Luther King Jr.s "Poor People's Movement" flammt die Bewegung wieder neu auf, initiiert durch einen afroamerikanischen Pastor. Bekannt wurde William Barber durch Proteste in North Carolina unter dem Titel "Forward Together Moral Movement". Auf der Brust der Robe des Predigers William Barber ist zu lesen: "Jesus war ein armer Mann".

Barber macht Armut und Umweltverschmutzung für die Ungleichheit in den Vereinigten Staaten mitverantwortlich. Gemeinsam mit Al Gore tourte er durch Kleinstädte und zeigte Umweltprobleme auf. Das Ungleichgewicht in der Gesellschaft der Vereinigten Staaten wird auch in der Umweltverschmutzung sichtbar. In den armen Gegenden, in denen Südamerikaner und Afroamerikaner leben, ist oft auch die Umwelt stärker belastet. Barber geht es darum, gegen "systematischen Rassismus, systematische Armut und ökologische Verwüstung vorzugehen".

Symbolbild

Im Jahr 1968 wurde die Bewegung geboren, um mehr wirtschaftliche Gerechtigkeit für US-Bürger unterschiedlicher Herkunft in den Vereinigten Staaten zu erwirken. Sechs Wochen lang kampierten dazu 3.000 Demonstranten in Washington und forderten Gerechtigkeit. Die Aktionen zur jetzt erneuerten Bewegung begannen im Mai. Dazu zählt auch ein Aufruf zu zivilem Ungehorsam.

Die Bewegung wirft der heutigen Politik vor, die "White Supremacy" wieder zu fördern und eine Stimmung zu schüren, die der zu Zeiten Martin Luther Kings ähnelt. Mehr als die Hälfte der afrikanisch-amerikanischen Bevölkerung und 60 Prozent der Latinos leben heute in Armut und müssen bisweilen für weniger als 15 Dollar pro Stunde arbeiten. Im Süden des Landes werden in der Hälfte aller Arbeitsverhältnisse Stundenlöhne von weniger als 15 Dollar gezahlt.

Daneben wird auch noch kritisiert, dass von jedem Dollar, den der Staat ausgibt,  etwa 54 Cent in das US-Militär fließen und nicht etwa in die Gesundheitsversorgung, in den Bau bezahlbaren Wohnraums oder in die Infrastruktur. Die USA stehen im weltweiten Vergleich an 30. Stelle, wenn es um die Einkommensungleichheit geht. Damit haben also 70 Prozent der Länder ein höheres Niveau in Bezug auf die Ausgewogenheit in der Einkommensverteilung.

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