Trump widerspricht CIA im Mordfall Khashoggi: Schuld des Kronprinzen nur Vermutung

Trump widerspricht CIA im Mordfall Khashoggi: Schuld des Kronprinzen nur Vermutung
US-Präsident Donald Trump, Washington, USA, 20. November 2018
Der US-Präsident Donald Trump widerspricht der Einschätzung der CIA zum Mord an dem saudischen Journalisten Jamal Khashoggi. Denn der Kronprinz, so Trump, leugne den Mord und es handle sich nur um "gefühlte" Vermutungen der CIA. Vielleicht sollte die Welt verantwortlich gemacht werden. 
 
Nach dem Mord an dem saudischen Journalisten Jamal Khashoggi will der US-Präsident Donald Trump keine Schritte gegen Saudi-Arabien unternehmen. Das saudische Königshaus warnte Washington davor, Sanktionen zu erheben. Die CIA will über ein Tonband verfügen, das belegt, dass der saudische Kronprinz Mohammad bin Salman den Mord in Auftrag gegeben hat.

Saudischer Kronprinz Mohammed bin Salman. Quelle: AFP PHOTO / SAUDI ROYAL PALACE / BANDAR AL-JALOUD

Der Washington Post sagte US-Präsident Donald Trump:
Vielleicht sollte die Welt zur Rechenschaft gezogen werden, denn die Welt ist ein sehr, sehr bösartiger Ort. König Salman und Kronprinz Mohammad bin Salman bestreiten energisch jedes Wissen über die Planung oder Durchführung des Mordes an Herrn Khashoggi. Unsere Geheimdienste prüfen weiterhin alle Informationen, aber es ist gut möglich, dass der Kronprinz Kenntnis von diesem tragischen Ergeinis hatte – vielleicht hat er es getan und vielleicht auch nicht. 
Khashoggi hatte am 2. Oktober das saudischen Konsulat in Istanbul betreten und war nicht mehr lebend herausgekommen. Die türkische Regierung sprach bald darauf von Mord. 15 Mann seien an der Exekution beteiligt gewesen.

Der Journalist galt als Kritiker des Königshauses und lebte, aus Angst vor Repressalien, in den USA. Er war Befürworter der Muslimbruderschaft und sprach sich für einen politischen Islam anstelle der Führung durch das Königshaus aus. Der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman ist derzeit auf Auslandsreise und besucht Verbündete Saudi-Arabiens. Beim G20-Gipfel in Buenos Aires, der am 30. November beginnt, könnte es zu einer ersten Zusammenkunft des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan und bin Salman kommen.

Die republikanischen Senatoren Lindsey Graham und Rand Paul fordern Konsequenzen für bin Salman. Sanktioniert wurden lediglich 17 Staatsbürger Saudi-Arabiens, die an dem Mord beteiligt gewesen sein sollen. Hierunter befindet sich auch ein ehemaliger Spitzenberater des Kronprinzen.
Der saudische Generalstaatsanwalt hatte erklärt, Khashoggi sei eine hohe Dosis von Drogen verabreicht worden, danach wurde er zerstückelt. Laut Trump hasse bin Salman das Verbrechen noch mehr als der US-Präsident selbst:
Ich hasse das Verbrechen, ich hasse die Vertuschung. Ich werde es Ihnen sagen: Der Kronprinz hasst es mehr als ich und sie (das Königshaus) haben es vehement bestritten. 
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