Brandon
Bryant ist ein US-Drohnenpilot, der 13 Menschen persönlich auf dem
Gewissen hat, und an der “gezielten Tötung” von 1626 Menschen beteiligt
war. Den Job bekam er, weil er in allen Aufnahme-Tests beim US-Militär
sehr gut abschnitt und sehr intelligent ist. Brandon Bryant war ein
überzeugter Soldat, ist aber außerdem ein Mann mit einem Gewissen und
philosophischem Tiefgang. Nach einiger Zeit konnte er diese
Eigenschaften nicht mehr miteinander vereinbaren. Die Exekutionen am
Computerschirm, die ihn zum Henker degradierten, setzten ihm immer mehr
zu, er entwickelte das posttraumatische Stresssyndrom. Nach einer
Umschulung für eine Spezialeinheit stieg Bryant aus, er dachte damals an
Selbstmord und konnte sich nur retten, indem er strikt seinem Gewissen
folgte und seinen Vorgesetzten und dem Militärsystem den Gehorsam
verweigerte.
Im Interview mit Dirk Pohlmann beweist Bryant eine
schonungslose Klarheit, auch sich selbst gegenüber, messerscharfen
Verstand und ein unbestechliches Gewissen. Insbesondere deutschen
Zuschauern wird sich die Ähnlichkeit mit Claus Schenck Graf von
Stauffenberg und Hans und Sophie Scholl aufdrängen. Wie Snowden,
Binning, Ellsberg, Drake und Manning, gehört Bryant zu den Amerikanern,
die unser Vertrauen in eine funktionsfähige USA wieder herstellen
könnten – wenn sie tonangebend wären. Aber noch sind sie nur Dissidenten
eines kriegslüsternen Systems, die um ihr Leben und ihre Freiheit
fürchten müssen.
…..mit deutschen Untertiteln (bitte im YouTube-Player einschalten!)
Kommentare