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Irreführende
und gefälschte, emotionsgeladene Bilder dienten seit jeher dazu, den
Feind zu dämonisieren. Heute ist das die Regel.
Im
August 1914 hatte ein Korrespondent der Londoner «Times» aus Belgien
berichtet: «Ein Mann, den ich persönlich gesprochen habe, erzählte einem
offiziellen Vertreter der Katholischen Gemeinschaft, er habe mit
eigenen Augen gesehen, wie die deutsche Soldateska die Arme eines Babys
abhackte, das sich an den Röcken der Mutter festhielt.»1
Erfindungen der Propaganda
Das
«Bureau de la Presse», die Propaganda-Agentur der französischen
Regierung, publizierte in der Folge ein Foto des «Babys ohne Hände». Die
Story wurde zum Dauerbrenner in den Medien und brachte in
Grossbritannien und Frankreich die Volkswut zum Kochen. Eine Zeitschrift
dokumentierte sogar anhand von Zeichnungen, wie deutsche Soldaten die
Kinderhände verzehrten.
Nach dem Krieg ergaben mehrere sorgfältige Untersuchungen, dass es…
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