Ukraine: Sabotierte Untersuchungen


 
Foto: Mstyslav Chernov, CC BY-SA 3.0

Genau fünf Jahre nach dem Massaker an Aufständischen und Polizisten auf dem Maidan erklärt der ukrainischstämmige Politikwissenschaftler Ivan Katchanovski im Interview mit dem Rubikon wie und warum die Ermittlungen der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft sabotiert werden. Sichergestellte Gewehrkugeln, Helme und Schilder der Getöteten, Aufnahmen von Überwachungskameras und viele weitere Beweisstücke verschwanden im Verlauf der Untersuchung. Laut Katchanovski hat der amtierende Generalstaatsanwalt ein persönliches Interesse am Scheitern der Ermittlungen. Und auch das Interesse westlicher Medien am Fortgang der Kriminaluntersuchung ist bemerkenswert gering. Das Interview führte Stefan Korinth.

Korinth: Herr Katchanovski, am heutigen Tag jährt sich das Massaker vom Maidan zum fünften Mal. Bitte fassen Sie den Ablauf der blutigen Ereignisse des 20. Februar 2014 in Kiew knapp zusammen.

Katchanovski: Das Massaker vom Maidan im Februar 2014 begann am frühen Morgen mit der Erschießung von Polizisten und dann auch der Demonstranten durch „Scharfschützen“ vom Musikkonservatorium und vom Hotel Ukraina aus. In beiden Gebäuden befanden sich…

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