Quelle: Reuters
Das russische Patrouillenschiff "Wassily Biskow" passiert den Bosporus in Richtung Mittelmeer (11. Juni 2019).
Spanien fordert Großbritannien auf, die Hoheit über
Gibraltar wieder an Madrid zu übergeben und seinen dortigen
Militärstützpunkt zu räumen. Zank gibt es nun auch wegen der Betankung
russischer Marineschiff in Ceuta, einer spanischen Enklave an der Straße
von Gibraltar.
Der spanische
UN-Botschafter Agustín Santos Maraver rief Großbritannien am Montag
während einer scharfzüngigen Rede vor dem UN-Ausschuss für
Dekolonisation zur Aufgabe seiner Militäranlagen in Gibraltar auf.
Santos bekräftigte, dass Spanien die Rückkehr von Gibraltar und des "illegal besetzten" Kaps anstrebe. Der Botschafter fügte hinzu, dass die britische Militärpräsenz "im Zentrum" der Dekolonisierungsdebatte stehe.
Großbritannien kontrolliert Gibraltar seit 1704, nachdem es das Gebiet im Spanischen Erbfolgekrieg erobert hatte und unterhält dort einen Flottenstützpunkt. Spanien hat wiederholt versucht, die Halbinsel zurückzugewinnen. Der Konflikt entspannte sich mit dem Beitritt Spaniens zur Europäischen Union im Jahr 1986, durch den die zuvor geschlossene Grenze zu Großbritannien praktisch nur noch von symbolischer Natur ist. Nach dem Brexit-Referendum und dem anvisierten Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU hat der Disput jedoch wieder an Fahrt gewonnen.
Mehr zum Thema - Wegen Gibraltar: Spanien droht mit Veto beim Brexit-Vertrag
Unterdessen hat das Patrouillenschiff "Wassily Biskow" der russischen Marine im Hafen von Ceuta angedockt, wo es betankt wird. Die Hafenstadt mit ihren knapp 90.000 Einwohnern ist eine spanische Enklave in Nordafrika an der Straße von Gibraltar.
NATO-Verbündete übten wiederholt Druck auf Spanien aus, die Betankung russischer Kriegsschiffe in Ceuta einzustellen. Die spanische Enklave gehört zwar zur EU, der NATO-Status von Ceuta ist aber unklar.
Der konservative spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy hatte dem Druck des transatlantischen Militärbündnisses schließlich nachgegeben und die Praxis der Betankung russischer Marineschiffe im Jahr 2016 beendet. Doch nachdem der Sozialist Pedro Sánchez im Juni 2018 zu Rajoys Amtsnachfolger gewählt wurde, dürfen russische Schiffe wieder in Ceuta anlegen. Offenbar hat Madrid weniger ein Problem mit der gastierenden russischen als mit der ständigen britischen Militärpräsenz.
Mehr zum Thema - Beinahe-Kollision zwischen russischem und US-amerikanischem Kriegsschiff im Ostchinesischen Meer
Santos bekräftigte, dass Spanien die Rückkehr von Gibraltar und des "illegal besetzten" Kaps anstrebe. Der Botschafter fügte hinzu, dass die britische Militärpräsenz "im Zentrum" der Dekolonisierungsdebatte stehe.
Großbritannien kontrolliert Gibraltar seit 1704, nachdem es das Gebiet im Spanischen Erbfolgekrieg erobert hatte und unterhält dort einen Flottenstützpunkt. Spanien hat wiederholt versucht, die Halbinsel zurückzugewinnen. Der Konflikt entspannte sich mit dem Beitritt Spaniens zur Europäischen Union im Jahr 1986, durch den die zuvor geschlossene Grenze zu Großbritannien praktisch nur noch von symbolischer Natur ist. Nach dem Brexit-Referendum und dem anvisierten Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU hat der Disput jedoch wieder an Fahrt gewonnen.
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Unterdessen hat das Patrouillenschiff "Wassily Biskow" der russischen Marine im Hafen von Ceuta angedockt, wo es betankt wird. Die Hafenstadt mit ihren knapp 90.000 Einwohnern ist eine spanische Enklave in Nordafrika an der Straße von Gibraltar.
NATO-Verbündete übten wiederholt Druck auf Spanien aus, die Betankung russischer Kriegsschiffe in Ceuta einzustellen. Die spanische Enklave gehört zwar zur EU, der NATO-Status von Ceuta ist aber unklar.
Der konservative spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy hatte dem Druck des transatlantischen Militärbündnisses schließlich nachgegeben und die Praxis der Betankung russischer Marineschiffe im Jahr 2016 beendet. Doch nachdem der Sozialist Pedro Sánchez im Juni 2018 zu Rajoys Amtsnachfolger gewählt wurde, dürfen russische Schiffe wieder in Ceuta anlegen. Offenbar hat Madrid weniger ein Problem mit der gastierenden russischen als mit der ständigen britischen Militärpräsenz.
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