USA – Navy zeigt Minen-Fragmente als "Beweis" für Irans Schuld an Öltanker-Vorfall

USA – Navy zeigt Minen-Fragmente als "Beweis" für Irans Schuld an Öltanker-Vorfall
Archivbild

Als Beweis für die Schuld Teherans am Angriff auf Öltanker, welche kurz nach dem Vorfall bereits von US-Außenminister Pompeo in den Raum gestellt wurde, präsentierte die US-Marine Fingerabdrücke sowie Fragmente einer Mine, die "verblüffende Ähnlichkeit" mit iranischen Fabrikaten haben soll.
 
Die Vereinigten Staaten versuchten am Mittwoch erneut, ihr Argument für die Isolierung des Irans über dessen nuklearen und regionalen Aktivitäten zu festigen, indem sie Fragmente von Minen zeigten, und behaupteten, dass diese vom beschädigten Öltanker kämen und dass die Munition iranischen Ursprungs gewesen sein könnte.

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Zuvor hatte der iranische Verteidigungsminister Amir Hatami laut CNN als Reaktion auf ein Video reagiert, mit dem die USA den iranischen Angriff auf zwei Tankschiffe beweisen wollten und erklärt, es sei nicht klar, wann das Video entstanden sei. Die Boote aus dem Video seien vor Ort gewesen, um Hilfe zu leisten.

Ein iranisches Marineschiff beim Löschen des Feuers auf dem Öltanker

Nach Angaben der US-Marine ähnele die Haftmine, die am Golf von Oman nach US-Angaben ein Loch in den Öltanker "Kokuka Courageous" gerissen haben soll,  iranischen Minen. Die Mine habe "verblüffende Ähnlichkeit" mit iranischen Fabrikaten, sagte der Kommandeur der 5. Flotte, Sean Kido, am Mittwoch zu dem Vorfall. Kido sprach vor Journalisten in der Nähe von Fudschaira in den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Ermittler der US-Marine hätten die Seite des japanischen Frachters untersucht und dort Finger- und Handabdrücke entdeckt, sagte Kido. Die entstandenen Schäden deckten sich auch nicht mit der These, dass ein Flugkörper – etwa eine Rakete – das Schiff getroffen habe.

Der Angriff auf die "Kokuka Courageous" und die "Front Altair", einer norwegischen Reederei, vor einer Woche hatten die Sorgen vor einer militärischen Eskalation am Golf erhöht. Die USA und zuletzt auch die britische Regierung kamen zu dem Schluss, dass der Iran hinter dem Angriff steckt. Stichhaltige Beweise wurden dafür bisher aber nicht geliefert.

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Die Regierung in Teheran hat sowohl die ihr vorgeworfene Beteiligung an den Angriffen auf zwei Tanker im Golf von Oman in der vergangenen Woche und auf vier Tanker vor den Vereinigten Arabischen Emiraten am 12. Mai zurückgewiesen.

Die Vorfälle in der Straße von Hormus, einer wichtigen Passage für die weltweite Ölversorgung, hatten die Spannungen erhöht, welche seit dem Austritt der USA aus dem Atomabkommen mit dem Iran entfacht und durch neue US-Sanktionen erhöht wurden, mit denen auch Teherans Handel mit lebenswichtigem Öl erstickt werden sollte. In dieser Woche drohte Teheran, die mit dem Abkommen eingeschränkte Urananreicherung wieder aufzunehmen. Am Mittwoch kündigte der iranische Außenminister jedoch auch ein internationales Treffen zur Rettung des Atomabkommens an.

Der iranische Botschafter in Großbritannien, Hamid Baeidinejad, bezeichnete die jüngste Eskalation der Spannungen zwischen den USA und dem Iran, den Tankerunfall am Golf von Oman, als Provokation, mit der ein Krieg zwischen den USA und Iran herbeigeführt werden soll.

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