Vergifteter Halbbruder von Kim Jong-un soll laut Bericht ein CIA-Informant gewesen sein

Vergifteter Halbbruder von Kim Jong-un soll laut Bericht ein CIA-Informant gewesen sein
Kim Jong-nam im Februar 2007 am Flughafen in Peking in China
Laut einem Bericht von "Wall Street Journal" soll Kim Jong-uns Halbbruder Kim Jong-nam mit Agenten des US-Geheimdienstes CIA in Kontak gewesen sein. Südkoreas Geheimdienst wollte die Information nicht bestätigen. US-Präsident Trump äußerte sich zum Bericht. 
 
Laut einem Bericht der US-Tageszeitung Wall Street Journal soll der 2017 ermordete Halbbruder des nordkoreanischen Staatsoberhaupts Kim Jong-un zu Lebzeiten ein CIA-Informant gewesen sein. So soll sich Kim Jong-nam mehrmals mit Agenten des US-Geheimdienstes getroffen haben. "Es gab eine Verbindung", schrieb die Zeitung unter Berufung auf eine Person, die mit der Angelegenheit vertraut sei. Das zeige, wie weit die CIA gegangen sei, um an Informationen über das abgeschottete Land heranzukommen.

Die Vietnamesin Đoàn Thị Hương, hier am 1. April 2019 beim Verlassen des Gerichtsgebäudes in Shah Alam, Malaysia, durfte am 3. Mai in ihre Heimat zurückkehren.

Südkoreas Geheimdienst reagierte indes zurückhaltend auf den Zeitungsbericht. Seine Behörde könne nicht bestätigen, "ob wir Informationen darüber haben", sagte ein Sprecher des nationalen Aufklärungsdienstes (NIS) in Seoul auf Anfrage.

Einzelheiten zur Beziehung der CIA zu Kim Jong-nam jedoch unklar
Spekulationen über eine Verbindung der CIA zu Kim Jong-nam, der im Februar 2017 auf dem Flughafen von Kuala Lumpur einem Giftanschlag zum Opfer fiel, gibt es schon seit längerem. Das Wall Street Journal schränkte ein, Einzelheiten zur Beziehung der CIA zu Kim blieben unklar. Auch vom südkoreanischen Vereinigungsministerium gab es keine Bestätigung des Berichts.

Inzwischen hat sich auch US-Präsident Donald Trump zum Zeitungsbericht geäußert. Trump sagte, er habe von dem Report gehört. So etwas wäre unter seiner Ägide sicher nicht passiert.
Ich hätte das nicht zugelassen, das ist sicher", so Trump.
Angeklagte in Prozess wegen Kim-Attentats überraschend frei

Der Tod Kims (45), der viele Jahre außerhalb seiner Heimat gelebt hatte, hatte weltweit Schlagzeilen gemacht. Es kamen gleich Spekulationen auf, dass Nordkoreas Geheimdienst hinter dem Attentat stecken könnte. Kim Jong-nam war der älteste Sohn des langjährigen nordkoreanischen Staatsoberhaupts Kim Jong-il (1941-2011) aus einer früheren Ehe.

Eine Zeit lang galt er als erster Anwärter auf die Nachfolge, fiel dann aber in Ungnade und verbrachte die letzten Jahre außerhalb Nordkoreas. Experten halten es jedoch für möglich, dass Kim Jong-un den Halbbruder immer noch als Rivalen ansah.

Mehr zum Thema - Vergifteter Halbbruder von Kim Jong-un hatte Flaschen mit Gegengift in Rucksack

Eine Vietnamesin hatte Kim Jong-nam zusammen mit einer Indonesierin auf dem Flughafen von Kuala Lumpur getötet. Beide Frauen gaben an, sie hätten gedacht, dass sie für einen Fernseh-Scherz einem fremden Mann Babyöl ins Gesicht drücken sollten. Tatsächlich handelte es sich um Nervengift. Als einzige verurteilte Attentäterin wurde die Vietnamesin, die der vorsätzlichen Körperverletzung für schuldig befunden worden war, im Mai dieses Jahres aus der Haft entlassen.
Alle anderen Beteiligten konnten gleich nach dem Giftmord fliehen oder kamen ohne Urteil frei.

Kommentare